Das derzeitige Wiener System mit großflächigen Kurzparkzonen hat im Stadtgebiet kaum Lenkungseffekte und ist für Wiener und Besucher oft nicht fair. Das ÖAMTC-Modell verdrängt niemanden, sondern verteilt klüger.
Auf einen Blick:
Das ÖAMTC-Modell sieht eine Wien-weite Kombination aus Bewohnerparken und Besucherparken vor. Die Option „Bewohnerparken“ steht ausschließlich Personen mit Hauptwohnsitz in Wien sowie bestimmten Berufs- oder Personengruppen zur Verfügung, die auf die Benützung eines KFZs angewiesen sind. „Besucherparken“ kann hingegen von allen Personen oder Gewerbetreibenden in Anspruch genommen werden. Dabei werden mittels Tarifstufen jene Gebiete günstiger, in denen ausreichend Stellplätze verfügbar sind und zugleich kaum Alternativen bestehen. Als Gültigkeitszeitraum wäre beispielsweise Mo-Fr 9-19 Uhr denkbar (in Geschäftsstraßen Mo-Sa). Elektronische Lösungen sollen das Parkraummodell ergänzen und unkompliziertes, faires und flexibles Parken unterstützen.
Das ÖAMTC-Modell für die Parkraumbewirtschaftung verfolgt somit drei Ziele:
Großstädte wie Wien sind nicht autark, sondern eng mit der umliegenden Region vernetzt. Naturgemäß entstehen dabei Verkehrsbedürfnisse über die administrativen Grenzen hinaus. Wien soll auch für Menschen erreichbar sein, die nicht hier wohnen, aber die Stadt regelmäßig besuchen, um zu arbeiten, andere zu treffen oder Einkäufe zu erledigen. Manchmal stellt dabei das Auto die schnellste und einfachste Möglichkeit dar. Dort wo genügend Parkplätze vorhanden sind, es zugleich jedoch häufig an Alternativen mangelt, soll es möglich sein, ein Fahrzeug länger und günstiger abzustellen als bisher.
Dazu braucht es:
Drei Tarifzonen im gesamten Stadtgebiet:
Die Zonengrenzen orientieren sich nicht immer an den Bezirksgrenzen, sondern an wichtigen Straßen entsprechend der Bebauungsdichte bzw. dem Parkraumdruck. Auf diese Weise können Lenkungseffekte erzielt und Stellplatzkapazitäten bestmöglich genutzt werden.
Tarifbeispiel (unverbindlicher Vorschlag):
Parken für 15 Minuten bleibt weiterhin kostenlos:
Um Waren von lokalen Händlern abzuholen, kleinere Besorgungen zu erledigen oder andere Menschen mitzunehmen (z.B. für Fahrgemeinschaften), ist es oft notwendig, ein paar Minuten zu halten oder zu parken. Das soll auch weiterhin ohne Parkgebühr möglich sein.
Besucherparken steht allen offen:
Selbstverständlich können auch Wienerinnen und Wiener vom Besucherparken Gebrauch machen.
Pauschalierungsoptionen für Gewerbebetriebe:
Für Gewerbetreibende, die Kundenbesuche im Stadtgebiet durchführen und dabei auf ein Kraftfahrzeug angewiesen sind, soll es auch weiterhin die Möglichkeit zur pauschalen Entrichtung der Parkgebühr geben.
Kurzparkzonen in Geschäftsstraßen bleiben:
Anders als in reinen Wohn- oder Betriebsgebieten besteht in Einkaufsstraßen eine hohe Kundefrequenz und dementsprechend häufig kurzfristiger Stellplatzbedarf. Auch in den Zonen B und C sind daher Kurzparkzonen in Geschäftsstraßen weiterhin sinnvoll.
Die Vorteile auf einem Blick:
Für viele Wienerinnen und Wiener steht ein Garagenplatz nicht zur Verfügung oder ist für sie nicht leistbar. Daher soll Parken an der Oberfläche für Bewohner und Betriebe auch weiterhin zu einer fairen Jahrespauschale möglich sein. Klar ist aber auch: der Platz reicht nicht aus, dass alle überall in der Stadt unbegrenzt parken können. Damit jeder an seinem Wohn- oder Betriebsstandort auch weiterhin einen Parkplatz findet, braucht es eine Regelung des ruhenden Verkehrs.
Dies wird erreicht durch:
Die Vorteile auf einem Blick:
Selbst das beste Parkraummodell kann Herausforderungen der städtischen Mobilität nicht alleine lösen. Mit Hilfe von Begleitmaßnahmen soll es möglich sein, die Nutzung des privaten Pkws auf ein Minimum zu reduzieren bzw. abseits des öffentlichen Raumes zu parken.
Dazu braucht es: